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Heizen mit regenerativer Energie ist einer der größten Hebel zur Treibhausgasreduzierung. Die Gemeinde Planegg emittiert gemäß des letzten Treibhausgasberichts des Landkreis München ca. 7,7 t CO2/Einwohner und Jahr. Hauptverursacher ist die Heizenergie mit einem Verbrauch von ca. 157 GWh/a.

Auf dem Planegger Heizungsabend hat Bürgermeister Nafziger und der Klimaschutzmanager Dr. Jörg Degen  zusammen mit dem Großhandelsunternehmen für Sanitär und Heizung Richter & Röhrig (https://www.richter-roehrig.de/) eine Übersicht zu aktuellen, nachhaltigen Heizungssystemen gegeben. Zwei Energieberater und 5 Firmen haben in 7 spannenden Kurzvorträgen alternative Heizkonzepte und -techniken vorgestellt. Im Anschluss gab es die Möglichkeit zu einem regen Austausch und ausführlichere Informationen an den Ständen der jeweiligen Teilnehmer.

Angefangen hat Herr Timo Plachtner vom Architektenteam der E2WO (https://e2wo.de/) mit einer Übersicht zur Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Die E2WO plant und entwickelt Bauvorhaben in der weiteren Umgebung von Augsburg und verbindet dabei Bauplanung mit Nachhaltigkeit, Ökologie und Energieeffizienz. Das Förderprogramm BEG gestaltet die Förderprogramme des Bundes für effiziente Gebäude übersichtlicher. Darüber hinaus soll es dazu beitragen, die Ziele des Klimaschutzprogrammes 2030 zu erreichen. Der Antrag der Förderung läuft weiterhin über die BAFA und ist deutlich schneller als bisher. Letztendlich muss der Energieberater oder die Heizungsfirma des Vertrauens den Kunden über die vielfältigen Fördermöglichkeiten informieren können. So können bis zu 70% der Kosten eingespart werden.

Herr Martin Handke von der Energieagentur Ebe-M gab eine Übersicht zum Gebäudeenergiegesetz (GEG) und den Beratungsangeboten der Energieagentur. Ab Januar 2024 muss grundsätzlich jede neu eingebaute Heizung 65 Prozent Erneuerbare Energie nutzen. Es gibt aber eine zeitliche Abstufung zwischen Neubau und Bestandsgebäuden. Bestehende Heizungen können weiter betrieben werden. Kaputte Heizungen können selbstverständlich repariert werden. Wenn eine Erdgas oder Ölheizung irreparabel defekt ist (Heizungshavarie), gibt es pragmatische Übergangslösungen und mehrjährige Übergangsfristen. Weitere Details lassen sich unter https://www.energiewechsel.de/KAENEF/Redaktion/DE/Downloads/geg-auf-einen-blick.pdf?__blob=publicationFile&v=4 nachlesen.

Start der Firmen mit Herrn Oliver Schnorr von der Ochsner Wärmepumpen GmbH (https://www.ochsner.com/de-de/) über die Mythen und die Vorurteile über Wärmepumpen. Ochsner hat eine lange Tradition, so wurde das Stammhaus bereits 1872 gegründet. Die Ochsner Wärmepumpen GmbH gibt es seit 1978 und einer der ersten industriellen Hersteller von Wärmepumpen in Europa. Wärmepumpen können mehr als man denkt und haben sich in den letzten Jahren auch deutlich weiterentwickelt. Wärmepumpen sind für nahezu jede Anwendung geeignet. Das Unternehmen bietet eine breite Palette für alle Leistungsbereiche. Sie reichen von der Warmwasser-Wärmepumpe für Einzelhaushalte über Heizungslösungen für Gebäude jeder Größenordnung bis zu Großwärmepumpen für Industrie und Infrastruktur. Schon das Fraunhofer ISE hat 2019 in einer umfassenden Studie dargelegt, dass die meisten Häuser mit Wärmepumpen beheizbar sind (https://blog.innovation4e.de/2021/05/20/wie-schaffen-wir-mehr-waermepumpen-im-bestand/). Auch ältere Gebäude ohne spezielle Wärmedämmung können versorgt werden - bis hin zu denkmalgeschützten Wohngebäuden oder Schlössern. Für jedes Gebäude muss die Wärmepumpenanlage individuell ausgelegt werden. OCHSNER hat als erster Hersteller Wärmepumpen auf den Markt gebracht, die bis zu 65°C Heizungs-Vorlauftemperatur im reinen Wärmepumpenbetrieb ohne Heizstab erzeugen. Eine Sanierung und der Austausch von Heizkörpern ist in den meisten Fällen gar nicht notwendig, kann aber die Wirtschaftlichkeit erhöhen.

Frau Daniela Holub von der ERS Heatscreen (https://ers-heatscreen.com/de/) führte uns in die Welt der Infrarotheizungen ein. Infrarotheizungen sind ein perfektes Heizsystem für Altbauten, weil sie Wärme und trockene Wände erzeugen und dabei platzsparend und einfach sind. Nur 7mm dünn, in 3 verschiedenen Größen und einfach montiert sorgt das Infrarot-Paneel für wohlige Wärme. Gerade bei der Sanierung ist es von Vorteil: Die rückseitig abgegebene Infrarotwärme trocknet die Bausubstanz und nimmt dem Schimmel die Lebensgrundlage.

Die Daikin Airconditioning Germany GmbH (https://www.daikin.de/de_de/privatkunden.html) hatte einen professionellen Vorführwagen vor dem Kupferhaus aufgebaut, in dem man sich von den verschiedenen Wärmepumpen und Daikin-System überzeugen könnte. DAIKIN gehört zu den führenden Anbietern in den Bereichen Heizung, Klimatisierung, Lüftung, Luftreinigung und Kälteerzeugung und wurde schon 1924 in Japan gegründet. Der deutsche Sitz ist in Unterhaching und vertreibt v.a. hochwertige, energieeffiziente Heizsysteme. Herr Christian Scheibel stellte uns sein Portfolio verschiedener Heizsysteme vor. Je nach Bauart können sie heizen, kühlen und Warmwasser bereiten. Sie gewinnen ihre Wärmeenergie zu 75 % aus erneuerbarer Energie, die jedem kostenlos zur Verfügung steht – und lediglich zu 25 % aus Strom als Antriebsenergie. Aus 10 kWh regenerativem Strom kann eine Wärmepumpe – bei einer Jahresarbeitszahl (JAZ) von 4,0 – 40 kWh Wärmeenergie erzeugen. Das heißt, die Wärmepumpe steigert die eingesetzte Energie um das 4-fache.

Die Zewotherm Lambda Unternehmensgruppe (https://zewotherm.com/de/produkte/waermepumpen/zewo-waermepumpe-lambda.html) wurde durch Herrn Thomas Schenk vertreten. Sie ist noch ein recht junges Unternehmen, das vor ca. 22 Jahren gegründet wurde mit Hauptsitz in Remagen am Rhein und einem Schulungs- und Beratungszentrum in Poing. Sie entwickeln, produzieren und vertreiben modernste Komponenten für ein klimafreundliches Heizen & Kühlen. Die Zewotherm Wärmepumpen der EU-L Serie sind die weltweit effizientesten Luftwärmepumpen. Herr Schenk hat das Produktportfolio für Altbauten vorgestellt und zeigte, dass mit einer Kombination von Wärmepumpe und PV-Anlage, einem passenden Stromspeicher und Energiemanagement-System die Energiekosten noch weiter gesenkt werden können.

Zum Abschluss hatte Herr Wolfgang Pawlik von der Blossom-IC (das IC steht für „intelligent controls“) eine spannende Ergänzung zu den Heizsystemen vorgestellt: Intelligente Steuerungssysteme, Heizungsoptimierungssysteme und Smart-Home Lösungen. Auch der digitale hydraulische Abgleich spielt eine wichtige Rolle, um Energiekosten zu sparen. Das Zusammenspiel der App mit der einzigartigen Sensortechnik und dem integrierten digitalen hydraulischen Abgleich kann de Heizung in ganzen Häusern und Firmengebäuden steuern und das Heizen wesentlich effizienter, nachhaltiger und kostengünstiger steuern.

 Im Anschluss an die Vorträge gab es eine kleine Stärkung und die Möglichkeit, sich näher über die Techniken und Produkte zu informieren. Richter und Röhrig haben verschiedene Modelle ausgestellt und standen mit den anderen Teilnehmern Rede und Antwort zu allen Fragen des Heizens. Bürgermeister Nafziger hat an seinem Stand Auskunft zur Wärmeversorgung in Planegg gegeben und Herr Degen kam mit vielen Bürgern ins Gespräch über die kommunale Wärmeplanung und Planeggs Möglichkeiten Klimaneutralität zu erreichen.

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