Erstellung eines Klimaschutzkonzeptes
in Planegg

Klimaschutz in Planegg heute

In 2020 hatte Planegg insgesamt 290.358 MWh Energie verbaucht. Das entspricht ca. 84.715 Tonnen Kohlendioxid oder ca. 7,7 t pro Einwohner. Damit lag Planegg über dem Durchschnitt des Landkreis München von 5,7 t pro Einwohner, wenn die Autobahn-bedingten Emissionen nicht einbezogen werden (Quelle: THG-Bericht der 29++ Klima. Energie. Initiative. des Landkreis München). 

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Hauptenergieverbraucher der Gemeinde Planegg ist der Sektor GHD (Gewerbe/Handel/Dienstleistung) und Industrie mit 84,6% des Stromverbrauchs und 62,1% des gesamten Wärmeverbauchs. Der Anteil an erneuerbarer Energie betrug dabei nur 1,8% (mit dem Anteil regenerativer Energie des Fernwärmenetzes der SWM in Martinsried ca. 4,5%). Durch verschiedene Maßnahmen in den vergangenen Jahren konnte der Treibhausgasverbrauch schon verringert werden. So entstanden neue Photovoltaikanlagen in Zusammenarbeit mit dem Regionalwerk Würmtal, zuletzt auf dem Dach des Feodor-Lynen-Gymnasium. Ein Blockheizkraftwerk wurde im Rathaus in Betrieb genommen, dessen Abwärme das Rathaus, die Grundschule, die Feuerwehr und einige weitere Liegenschaften beheizt. 2 thermische Solaranlagen werden auf den Gemeindeliegenschaften betrieben. Verschiedene Förderprogramme ermöglichten die Energieeinsparung und den Ausbau regenerativer Energien bei Industrie und Privathaushalten. Die Umrüstung der Straßenbeleuchtungen auf sparsamen LED-Betrieb ist fast abgeschlossen, und auch die Verkehrsbelastung hat sich in den letzten Jahren leicht reduziert, sicher wegen Corona und dem Ausbau von Home-Office-Arbeitsplätzen, aber auch aufgrund der Anstrengungen im Verkehrs- und Mobilitätsbereich. 
 

Klimaschutz in Planegg für die Zukunft

Das globale Ziel ist es, die Klimaerwärmung für die Menschheit noch allgemein verträglich zu gestalten. Mit der 29++ Klima. Energie. Initiative. haben sich die 29 Städte und Gemeinden im Landkreis München zusammen mit der Kreisverwaltung 2016 das Ziel gesteckt, die 2010 ermittelten jährlichen Pro-Kopf-Emissionen von rund 13 Tonnen Kohlendioxid bis ins Jahr 2030 um 54 Prozent auf 6 Tonnen zu reduzieren. Um einen wesentlichen Beitrag dazu leisten zu können, hat der Gemeinderat Planegg 2021 beschlossen, einen Klimaschutzmanager einzustellen und ein Integriertes Klimaschutzkonzept zu erstellen. Am 01.11.2022 startete das Projekt, welches durch die Nationale Klimaschutzinitiative (NKI) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert wird. Ziel des Klimaschutzkonzepts ist es, ganz konkret aufzuzeigen, welche technischen und wirtschaftlichen Potenziale zur Minderung von Treibhausgasen in der Kommune bestehen. Dabei sollen lokalen Besonderheiten, das heißt alle klimarelevanten Bereiche, Sektoren und Handlungsfelder berücksichtigt werden. Letztendlich sollen kurz-, mittel- und langfristige Ziele und Maßnahmen zur Minderung festgelegt werden. 
 

Erste kommunale Klimakonferenz 29++ im Landkreis München

Individuell und doch gemeinsam – so wollen die Kommunen im Landkreis München in Sachen Klimaschutz vorangehen. Auf der 1. Kommunalen Klimakonferenz 29++ im Landkreis München am Donnerstag, 25. Mai, bekannten sich deshalb 22 von 29 Kommunen zu ganz konkreten und doch individuellen Klimaschutzzielen. Mit den getroffenen Absichtserklärungen könnte der Landkreis München bis zum Jahr 2045 treibhausgasneutral werden.

Neben dem Zieljahr, in dem sie generelle Treibhausgasneutralität anstreben, legten die Kommunen noch zwei Unterziele für den Weg dorthin fest: Das erste Ziel benennt die Höhe der THG-Emissionen pro Einwohnerin und Einwohner im Jahr 2030. Das zweite Ziel bestimmt das Jahr, in dem die Kommune energetische Treibhausgasneutralität erwartet, was auch die Treibhausgas-Emissionen aus der Nutzung von Strom und Wärme umfasst.

Planegg erarbeitet im Mai 2023 noch die Potenziale für realistische Klimaschutzziele. Im November wurden die Ergebnisse mit Vertretern des Gemeinderats diskutiert und ebenfalls ambitionierte, aber realisierbare Klimaschutzziele besprochen:

  1.  3,9 t CO2 pro Einwohner in 2030
  2.  2040 als Jahr für die energetische Treibhausgasneutralität
  3.  2045 als Jahr für die umfassende Treibhausgasneutralität (inklusive des Individualverkehrs)
     

Förderung durch das BMWK

Die nationalen Klimaschutzziele sind klar: Bis 2045 soll Deutschland klimaneutral sein. Deshalb fördert und initiiert die Nationale Klimaschutzinitiative (NKI) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) Klimaschutzprojekte in ganz Deutschland. 

Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative (siehe: https://www.klimaschutz.de/de) initiiert und fördert das Bundesumweltministerium seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.

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Fördervorhaben:  "KSI: Erstellung einers integrierten Klimaschutzkonzepes - Schaffung einer Vollzeitstelle für einen kommunalen Klimaschutzmanager in der Gemeinde Planegg"

Förderkennzeichen:  67K19444

Fördergesellschaft:  Zukunft - Umwelt- Gesellschaft (ZUG) gGmbH, Berlin

 

Das Integrierte Klimaschutzkonzept

Ein Klimaschutzkonzept dient als strategische Entscheidungsgrundlage und Planungshilfe für zukünftige Klimaschutzaktivitäten. Es soll den Klimaschutz als Querschnittsaufgabe nachhaltig in der Kommune verankern. Es zeigt auf, welche technischen und wirtschaftlichen Potenziale zur Minderung von Treibhausgasen bestehen und legt kurz- (bis drei Jahre), mittel- (drei bis sieben Jahre) und langfristige (mehr als sieben Jahre) Ziele und Maßnahmen dazu fest. Integrierte Klimaschutzkonzepte umfassen möglichst alle klimarelevanten Bereiche (v.a. Energieversorgung, Energiemanagement, Siedlungsentwicklung, Verkehr, Öffentlichkeitsarbeit, nachhaltige Beschaffung, Abfallwirtschaft, Klimagerechtigkeit).

Ein Klimaschutzkonzept umfasst idealerweise folgende Projektschritte:

Klimaschutzkonzept

Der Zeitplan für das Klimakonzept ist ambitioniert. Ende 2023 soll der Konzeptentwurf ausgearbeitet und Mitte 2024 finalisiert sein. Erste Klimaschutzmaßnahmen dieses Konzepts sollen Anfang 2024 bereits in die Umsetzung kommen.

 

Ihr Ansprechpartner
Dr. Jörg Degen
Klimaschutzmanager der Gemeinde Planegg

Bürgermeisteramt

Tel.: + 49 89 899 26 – 231
Fax: + 49 89 899 26 – 222
E-Mail: degen@planegg.de